Tierhilfsnetzwerk Europa e.V.

Spendenreise für Arankas Hunde

Ungarnfahrt vom 14.10. – 17.10. 2013 von Anke Maeker und Petra Jöck

Vorwort:

Ende August fand ich mich in einer Gruppenseite auf Facebook wieder: "Tierrettung – Aranka Rudas baut ein Tierheim" Ich wusste nicht, wie ich dort hineingelangt war, aber es sprach mich an. Darum las ich weiter. Und es begeisterte mich. Da schien eine Frau unendliche Mühe und Kraft in Kauf genommen zu haben, um den Hunden eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Ich erzählte das Anke und lud mehrere weitere Leute in diese Gruppe ein. Unter anderem Anke. Und so kam die Idee dieser Fahrt auf. Wir wollten uns vor Ort ein Bild davon machen und sehen ob wir dort intensiver unterstützen möchten……………

Die Fahrt:

Am frühen Morgen des 14.10. haben Anke und ich unsere Reise begonnen. Na ja, erst mal mussten wir den Transporter aus Berlin holen. Gegen Mittag waren wir vor Ort und Anne hat uns alles erklärt und die Schlüssel übergeben. Der erste Weg ging für uns in die Nähe von Potsdam, denn dort haben wir von einer Firma Fliesenspenden für Aranka abgeholt. Danke Anne Fünfstück !!! Nach getaner Arbeit sind wir in Richtung Celle gefahren. Carolin Stüwe hat dort etliches an Spenden für uns bereit gelegt. Da die Straße gesperrt war, mussten wir einen riesigen Umweg fahren, aber davon haben wir uns weder unseren Willen noch unsere gute Laune verderben lassen. Carolin Stüwe hat tatsächlich eine wahnsinnige Menge an Utensilien für uns zurechtgelegt. Medizinisches Zubehör wie Verbandmaterial, Infusionen und und und. Außerdem reichlich Handtücher und Decken, sowie Hundekörbchen und Transportboxen. Und 2 Hundehütten, leider konnten wir nur eine davon mitnehmen. Dank des überaus netten Nachbars von Caro, haben wir die Hütte in den Trapo gehieft. Puh! Wäre er nicht da gewesen, dann hätten wir sie dort lassen müssen. Danke Caro !!! Und Danke Caros Nachbar!!! Zurück in Braunschweig war es dann schon dunkel. Der Trapo musste voll werden, egal, wie wir es anstellen. Also kamen Ralf, Domi, Tobi und Martin dazu und packten fleißig mit an. Der Trapo wurde also aus und umgepackt. Pantryküche, diverse Hundekörbe, Futter und Leinen fanden nach und nach ihren Platz. Fast voll – und total fertig – fuhren wir anschließend nach Königslutter. Dort wurden weitere Spenden eingepackt, bis der Trapo bis unters Dach voll war. Wir waren inzwischen völlig fertig und froh, dass wir ins Bett durften.

Am nächsten Morgen ging es dann in aller Herrgottsfrühe endlich los in Richtung Ungarn. Wir waren guter Dinge und Anke startete. Allerdings war nach etwa 50 km schon wieder Schluss, denn Anke musste mal. Das sollte sich wie ein roter Faden durch unsere Reise ziehen ;) . Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass wir es gemütlich ohne Stress angehen wollen. Schließlich sagte uns das Navi, dass wir gegen 20 Uhr am Abend am Zielort sein sollten. Wir kamen super durch und erreichten gut die tschechische Grenze. Vignette gekauft und frohen Mutes weitergefahren. Das Wetter war inzwischen ganz okay, der Regen hatte aufgehört, die Luft war klar. Um aber nach Tschechien zu kommen, mussten wir durch einen Tunnel fahren. Auf der anderen Seite war es wie in einer anderen Welt. Die Landschaft ganz anders, das Wetter auch – NEBEL !!! Und als ob das nicht schon genug wäre, waren die Straßen absolut schlecht. Wir wünschten uns beide eine Halskrause, um das ständige Ruckeln im Nackenbereich irgendwie abfedern zu können. Hatten wir aber nicht. Toll! Wozu dann Mautgebühren? Die Lösung haben wir uns zurechtgelegt: Tschechien sammelt Geld um die Straßen vernünftig restaurieren zu können. Und scheinbar hatten sie auch schon angefangen, denn eine Baustelle folgte der anderen. Die Autobahn hörte dann irgendwann ganz plötzlich auf – wie aus dem Nichts. Und wir waren auf einer superschmalen Straße, mitten in der Botanik. Schöne Landschaft, aber nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Das warf uns natürlich auch in der Zeit zurück. Und natürlich haben wir uns auch verfahren, aber nur kurz und nur ein einziges Mal – die Verkehrsführung am „Kreisel“ (Kreisel???) war doch sehr irreführend. Das kostete uns aber nur ein paar Minuten. Irgendwann hatten wir dann diesen Albtraum aller Orthopäden hinter uns. Österreich war in Sicht. Also wieder Vignette kaufen. Und weiter ging es. Bislang ist Anke gefahren, nun war ich dran. Österreich hatte dann auch wieder schönes Wetter. Sonne, schöne Landschaft, angenehmes Fahren. Ja, und dann kam Wien. Und da hat unser Navi dann gezeigt, was er für Vorlieben hat: STADTZENTREN!!! Er führte uns doch tatsächlich mitten durch Wien. Und als ob das nicht ausreicht, war es zum Feierabendverkehr. Na gut, wir hatten keine Wahl. Also mitten durch. Ist ja eine schöne Stadt. Wir wollen ja das Beste draus machen. Todesmutig habe ich sogar eine Abkürzung um einen Stau herum ohne Einwilligung des Navis gemacht! Hat geklappt. Glück gehabt ;) Irgendwann hatten wir dann auch Wien mit seinen 6-spurigen Straßen hinter uns. Es wurde langsam Abend. Zeit zum Essen. Und wir haben eine tolle Raststätte gefunden: Göttlesbrunn. Sehr zu empfehlen. Schön sauber und nett. Nur das Essen war doch sehr Kümmel lastig. Egal, der Hunger treibt´s rein! Dort konnten wir dann auch endlich wieder Kontakt nach Hause aufnehmen. Weiter ging es, es war inzwischen ziemlich dunkel – und auch schon recht spät. Anke fuhr, denn ich bin nachtblind. An der Grenze zu Ungarn wieder Vignettenkauf. Wir sind ja gesetzestreu ;) Ja, und dann zog es sich und zog sich und zog sich. Und unser Navi blieb dann seiner Linie auch in Budapest treu. Aber ganz ehrlich, Budapest bei Nacht ist einfach traumhaft schön! Aber irgendwann – mitten in der Nacht – waren wir in Hatvan. Navi sagte uns, dass wir gleich am Ziel sind. Und wir sehnten uns nach einem Bett, denn es war inzwischen kurz vor Mitternacht. Ja, und dann war das Ziel da: Ein Stück gammelige Wiese vor einer Mauer direkt an den Bahnschienen. Kein Hotel, keine Pension, nichts. Das war es? Noch mal Navi gefragt. Ja, das ist das Ziel!!! Nö!!!!!!!!!! Also ging das Suchen los. Straße richtig? Ein paar Mal rumgefahren. Ja, Straße war wohl richtig. Ratlosigkeit machte sich breit. Anke parkte das Auto und lief los. Haus Nummer 2 – 4 sollte es sein. Gab es nicht. Haus Nummer 1 war eine Kirche, Haus Nummer 2 ein Supermarkt. Hä?? Also Aranka angerufen. Sie sagte, ja, es ist Haus Nummer 2 MIT 4. Also 24? Okay, das war eine Boutique – oder so was in der Richtung. Klingel war dran, also geklingelt. Keine Reaktion. Noch mal Aranka angerufen. Nein, es ist in einer Seitenstraße. Wir also los, Seitenstraßen abgeklappert. Und sogar etwas gefunden: Eine Sozialstation. Da sollten wir übernachten? NÖ! Also weiter gesucht. Und dann war es soweit, die Tränen flossen bei mir. Ich war fix und fertig und wollte in ein Bett. Ich wollte nicht mitten in der Nacht in einem fremden Ort rumlaufen, wo Männer auf der Straße grölten und es unheimlich war. Anke ist da echt härter drauf. Zum Glück! Danke Anke!!! Schließlich haben wir Aranka noch mal angerufen. Ja, es ist Haus Nummer 2 und 4. Anke ist inzwischen weit gelaufen und hat tatsächlich etwas gefunden. In einer Seitenstraße, ganz am Anfang der Straße, wo wir es niemals vermutet hätten. Am Haus stand Nr. 6…. Und es wurde uns Einlass geboten. Aranka kam dann auch noch und tröstete uns. Es war 1.30 Uhr mitten in der Nacht. Wir wollten nur noch eins: schlafen!!!!!!!!!!! Die Pension war soweit ganz nett. Machte einen sauberen Eindruck, und war es auch. Anke war dann noch duschen – wir hatten jeder ein eigenes Zimmer – und wunderte sich, dass es kein Fußtuch gab. Als sie fertig geduscht hatte, wusste sie warum: Ein großer Berg Schaum türmte sich im Bad. Er kam durch den Abfluss im Boden ;) Und auch ich machte Erfahrungen mit ungarischen Badezimmern. Beim Händewaschen bekam ich nasse Füße ;)

Egal, das Bett rief. Am nächsten Morgen um 9 Uhr trafen wir uns mit Aranka. Sie kam zu uns in die Pension, während wir noch beim Frühstück saßen. Continentales Frühstück, nichts besonders aber okay, aber der Kaffee war super !!!!!!! Nachdem wir alles geregelt hatten in der Pension, ging es endlich in Richtung Tierheim. Aranka voran, wir hinterher. Mitten in der Botanik dann das Tierheim – ist ja gut so, denn da stört es niemanden, wenn mal die Hunde bellen. Leider war das Wetter ziemlich blöd: Nieselregen und kalt. Aber das hält uns von nichts ab. Das Tierheim: Ein Grundstück, gut so groß wie ein Fußballfeld, 2 Häuser darauf und rechts eine ältere Zwingerreihe mit mehreren Hunden. Hinter den Häusern noch ein Schuppen und 2 weitere Zwinger. Hinten links eine Grube, vorne links angefangene neue Zwingerreihen. Alles sauber. Die Hunde machten alle einen guten, den Umständen entsprechend gepflegten Eindruck. Beim näheren Hingucken stellten wir fest, dass eine Hündin an der Pfote verletzt ist. Aber nach Nachfrage hörten wir, dass der Tierarzt bereits dran ist. Eine weitere Hündin litt extrem unter der Tierheimsituation. Das tat uns im Herzen weh, Anke brach zusammen. Es war Karola, die kleine Hündin, die so sensibel war, dass sie am ganzen Körper zitterte und unter sich machte. Aranka litt mit dieser Hündin (nachdem wir wieder in Richtung Heimat abgefahren sind, hat sie Karola mit zu sich nach Hause genommen. Inzwischen ist Karola nach Deutschland adoptiert worden und heißt Cora ♥ ). Aranka zeigte uns das komplette Gelände und stellte uns alle Hunde vor. Sie wusste wirklich von jedem Hund, woher er kam und was er in etwa erlebt hat. Sehr vorbildlich! Alle Zwinger waren den Umständen entsprechend sauber, alle Hunde hatten frisches Wasser und sauberes, anständiges Futter. Alle Hunde waren sehr freundlich und ließen sich anfassen. Kein Hund war aggressiv zu uns. Die Hunde waren in guten, nicht zu großen Gruppen, untergebracht. Jeder Zwinger hatte Rückzugsmöglichkeiten für die Hunde. Die Hunde, die nicht kompatibel sind mit anderen Hunden, waren einzeln untergebracht. Aber selbst die Hunde, die als sozial schwierig beschrieben wurden, waren für meine Begriffe nicht unerziehbar in diese Richtung. Aranka macht das alles wirklich mit sehr viel Liebe und Idealismus. Einer der Hunde, Rumly, lief frei auf dem Gelände. Auch er wurde als mit anderen Hunden schwierig beschrieben. Als die 3 vorhandenen jüngsten Hunde ausbüxten, war er jedoch sehr freundlich zu ihnen. Keinerlei Übergriffe. Rumly ist der „Wachhund“ des Tierheims und ein absoluter Schatz! Er überwachte dann auch sehr penibel die Ausladung des Transporters. Jedes Teil wurde begutachtet. Und später sprang er dann auch in den Trapo und schaute alle Ecken an, damit wir auch ja nichts vergessen. Er hat sich in unsere Herzen geschlichen. Auch bei den Anwesenden war die Begeisterung groß ob der vielen Spenden, die wir dabei hatten. Aranka hat sich gefühlte 1000 Mal bei uns bedankt. Auch in späteren Mails hat sie sich noch weiter bedankt. Das hat mich persönlich sehr berührt. Die neuen Zwinger sind sehr schön durchdacht. Sie sind von der Größe okay, die Hunde bzw. Gruppen sind der Größe des einzelnen Zwingers angepasst. Im hinteren Bereich sind gemauerte, geschlossene Bereiche zum Zurückziehen. Darauf soll ein Deckel, damit man im auch dort saubermachen kann oder im Falle eines Falles an den Hund kommt. Der vordere Bereich der Zwinger ist mit Beton gegossen. Vor der Reihe ist eine Abflussrinne, die Abflüsse in Richtung Sickergrube hat. Oben an der Regenrinne sind Anschlüsse mit Klickanschluss (ähnlich wie bei Gartenschläuchen) vorhanden. Diese werden zum säubern der Zwinger gebraucht. Alles sehr schön durchdacht! Die Reihe umfasst auf der einen Seite 2 x je 5 Zwinger, die von einem Flur in etwa 2,50 m Breite getrennt sind. In diesem Flur sind Möglichkeiten zur Futterlagerung etc. vorgesehen. Auf der Rückseite dieser Reihe sind spiegelverkehrt noch einmal 2 x 5 Zwinger. Aranka erklärte uns, dass sie die Hunde je nach Wetter umsetzen möchte. Es sollen nicht alle Zwinger besetzt werden, sondern nur die Hälfte. Ob das später tatsächlich so durchführbar ist, weiß man nicht. Am frühen Nachmittag sind wir noch mit Aranka zu ihr nach Hause gefahren. Dort waren weitere Hunde. Alle in sehr gutem Zustand. Wir tranken noch einen Kaffee und redeten über das Tierheim und über das Tierhilfsnetzwerk, dann fuhren wir los in Richtung Nürnberg. Da es aber schon sehr spät war, und es auch schon anfing zu dämmern, haben wir uns überlegt, dass wir uns hinter Wien eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Das teilen wir auch Susanne mit. Diese lud uns ganz spontan ein, bei ihr zu nächtigen, was wir sehr gern angenommen haben. DANKE SUSANNE!!! Es war toll bei dir!!!!!!!!!!! Am nächsten Morgen sind wir um 9 Uhr in Richtung Nürnberg gestartet. Die Fahrt ging gut voran und wir sind am Nachmittag bei Heidi und Daniel angekommen. Die Beiden haben uns mit Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen gestärkt. Dort haben wir auch das erste Mal die Bilder der Fahrt angesehen. Heidi und Daniel, es war toll bei euch!!! DANKE !!!!!!

Ja, und dann ging es weiter. Regen, Dämmerung, Sturm. Anke fuhr. Ich saß daneben ;) Wir sind schließlich um 11 Uhr bei uns in Königslutter angekommen. Martin hat Anke sofort nach Hause gefahren. Und dann………………. fielen wir völlig platt jeder in sein persönliches und vor allem EIGENES Bett.

Nachsatz:

Wir haben beschlossen, dass wir Aranka weiterhin unterstützen !!! Ach ja, wir haben für die Fahrt 537,99 Euro für Diesel und Vignetten aus eigener Tasche bezahlt. An Spenden sind bisher 125 Euro eingegangen. Danke an alle Spender!!!! Es kann noch gespendet werden ;) Tierhilfsnetzwerk Europa e.V., Konto 41 033 104 00, Bankleitzahl 120 800 00, Commerzbank , IBAN: DE30120800004103310400, Swift - BIC: DRES DE FF 120

Verwendungszweck: Spendenfahrt Ungarn 2013 oder anne.fuenfstueck@tierhilfsnetzwerk-europa.de Verwendungszweck: Spendenfahrt Ungarn 2013

Petra Jöck